1 | I.3.3.3.3.2.1 Vertragliche Haftung |
2 | Insbesondere in Vertragsverhältnissen zwischen Unternehmern |
3 | steht die vertragliche Haftung des IT-Herstellers für seine |
4 | Software gegenüber den Abnehmern seiner Produkte im |
5 | Vordergrund.[FN: Spindler, in: FS Nagel, 2011, S. 22.] |
6 | Geradezu typisch für den Bereich der Business-Software sind |
7 | langfristige Vertragsverhältnisse, die neben der |
8 | Lizenzgewährung oder der Herstellung oder Anpassung von |
9 | Individualsoftware die Softwarepflege entweder originär oder |
10 | als Zusatzleistung enthalten.[FN: S. dazu Spindler, in: FS |
11 | Nagel, 2011, S. 22; Marly, Softwareüberlassungsverträge, 4. |
12 | Aufl. 2004, Rn. 508; Peter, in: Schneider/von Westphalen, |
13 | Software-Erstellungsverträge, 2006, Kap. G Rn. 7 ff.; Baum, |
14 | Gestaltung von Software-Maintenance-Verträgen in der |
15 | internationalen Praxis, CR 2002, 705 ff.; Koch, |
16 | Versicherbarkeit von IT-Risiken, 2005, Rn. 505.] Hier wird |
17 | auch die Absicherung der Software gegenüber neu auftretenden |
18 | Sicherheitslücken oder anderen bekannt werdenden Gefahren |
19 | regelmäßig direkt Vertragsbestandteil sein. |
20 | |
21 | Selbstverständlich besteht eine Haftung eines Herstellers |
22 | von Software nicht nur im Business-to-Business(B2B)-Bereich, |
23 | sondern auch gegenüber Verbrauchern, die die Software |
24 | käuflich erworben haben. Diesen gegenüber haftet der |
25 | Hersteller immer im Rahmen der gesetzlichen |
26 | Gewährleistungsregeln nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch,[FN: |
27 | Vgl. §§ 434 ff. BGB] die weder durch Allgemeine |
28 | Geschäftsbedingungen noch einzelvertraglich eingeschränkt |
29 | werden können.[FN: Zum Gewährleistungsausschluss durch AGB |
30 | s. § 308 Nr. 8 lit. b BGB. Hierzu Wurmnest, in: Münchener |
31 | Kommentar zum BGB, Bd. 2, 6. Aufl. 2012, § 308 Nr. 8 Rn. 4; |
32 | Becker in: Bamberger/Roth, BGB, 3.Aufl. 2012, § 309 Nr. 8 |
33 | BGB Rn. 20 ff.] Darüber hinaus sprechen einige Hersteller |
34 | auch die gesetzliche Gewährleistung überschreitende |
35 | Garantieleistungen aus, wie zum Beispiel eine verlängerte |
36 | Dauer der Haftung beim Auftreten von Mängeln. |
37 | |
38 | |
39 | I.3.3.3.3.2.2 Außervertragliche Verschuldenshaftung nach § |
40 | 823 Absatz 1 BGB |
41 | Voraussetzung für eine deliktische Produzentenhaftung nach § |
42 | 823 Absatz 1 BGB ist zunächst die schuldhafte Verletzung |
43 | eines der dort genannten Schutzgüter.[FN: S. dazu oben |
44 | Abschnitt II.3.3.3.3, dort Absatz: Deliktische Haftung gemäß |
45 | § 823 Absatz 1 BGB.] Nicht abschließend geklärt ist die |
46 | Reichweite der Verantwortlichkeit der Hersteller in Bezug |
47 | auf Angriffe Dritter, die erst durch Herstellungsfehler der |
48 | Software ermöglicht wurden. Eine Produzentenhaftung[FN: |
49 | Grundlegend zu diesem Thema BGHZ 51, 91 ff.] nach § 823 |
50 | Absatz 1 BGB wird in der Literatur vor dem Hintergrund des |
51 | allgemeinen Schadensrechts nicht von vornherein |
52 | ausgeschlossen, da denjenigen, der eine Gefahrenquelle |
53 | eröffnet, auch dann Sicherungspflichten treffen, wenn die |
54 | unmittelbare Gefährdung von einem Dritten ausgeht.[FN: So |
55 | schon Lehmann, Produkt- und Produzentenhaftung für Software, |
56 | NJW 1992, 1721, 1722; Hohmann,Haftung der Softwarehersteller |
57 | für das „Jahr 2000“-Problem, NJW 1999, 521, 524 f.; Moritz |
58 | in: Kilian/Heussen, Computerrecht, Stand 30. EL 2011, Rn. |
59 | 240.] |
60 | |
61 | So trifft den Hersteller eines Produkts stets nicht nur die |
62 | Pflicht, das Produkt ordnungsgemäß zu konstruieren, zu |
63 | fertigen und den Nutzer zu instruieren, sondern auch die |
64 | Pflicht, das Produkt zu beobachten und die Nutzer vor |
65 | bekannt werdenden Gefahren zu warnen.[FN: Grundlegend hierzu |
66 | BGHZ 92, 143 ff.] Diese Pflicht wird vom Bundesgerichtshof |
67 | in ständiger Rechtsprechung weit ausgelegt, und auch bei von |
68 | Dritten ausgehenden Gefahren wird davon ausgegangen, dass |
69 | der Hersteller zumindest zur Warnung des Nutzers |
70 | verpflichtet ist.[FN: BGH Urteil vom 09. 12. 1986 - VI ZR |
71 | 65/86NJW 1987, 1009; BGH NJW 1286, 1287; BGH NJW 1994, 3349; |
72 | BGH NJW 1999, 2273.] |
73 | |
74 | Grundsätzlich gilt auch für die Produzentenhaftung im |
75 | Deliktsrecht die zivilprozessrechtliche |
76 | Beweislastverteilung. Der Geschädigte muss also alle |
77 | anspruchsbegründenden Umstände beweisen, soweit ihm keine |
78 | Beweiserleichterungen oder eine Beweislastumkehr |
79 | zugutekommen.[FN: Hager, in: Staudinger, §§ 823 E-I, 824, |
80 | 825, 2009, § 823 Rn. F 39.] |
81 | |
82 | Die Verteilung der Beweislast ist aus praktischer Sicht |
83 | besonders bedeutsam. Auch für IT-Produkte gelten die von der |
84 | Rechtsprechung entwickelten Beweislastgrundsätze im Rahmen |
85 | der Produzentenhaftung.[FN: Spindler, IT-Sicherheit und |
86 | Produkthaftung – Sicherheitslücken, Pflichten der Hersteller |
87 | und der Softwarenutzer, NJW 2004, 3145, 3146.] Dies |
88 | bedeutet, dass zugunsten des Geschädigten eine weitreichende |
89 | Beweislastumkehr gilt. Hinsichtlich der objektiven |
90 | Verkehrspflichtverletzung und auch des Verschuldens muss der |
91 | Produzent sich entlasten.[FN: Wagner, in: Münchener |
92 | Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. 2009, § 823 BGB Rn. 658; |
93 | BGH NJW 1999, 1028, 1029.] Indes obliegt dem Geschädigten |
94 | die Beweislast für die Kausalität zwischen Produktfehler |
95 | oder Verkehrspflichtverletzung für die eingetretene |
96 | Rechtsgutsverletzung.[FN: Wagner, in: Münchener Kommentar |
97 | zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. 2009, § 823 BGB Rn. 658; BGH NJW |
98 | 1988, 2611, 2613.] |
99 | |
100 | |
101 | I.3.3.3.3.2.3 Außervertragliche Verschuldenshaftung nach § |
102 | 823 Absatz 2 BGB |
103 | In Frage kommt zudem eine Haftung gemäß § 823 Absatz 2 BGB |
104 | in Verbindung mit der Verletzung eines Schutzgesetzes. Als |
105 | Schutzgesetz im Sinne von § 823 Absatz 2 BGB kommen hier |
106 | insbesondere die Pflichten des Herstellers nach dem Gesetz |
107 | über die Bereitstellung von Produkten auf dem Markt |
108 | (Produktsicherheitsgesetz, ProdSG) in Betracht.[FN: Dazu |
109 | unten Abschnitt II.3.3.3.3, dort Absatz: |
110 | Öffentlich-rechtliche Regelung der Produktsicherheit nach |
111 | dem Produktsicherheitsgesetz.] Das bedeutet, das |
112 | Bereitstellen eines Produktes auf dem Markt, ohne dass |
113 | dieses gemäß § 3 Absatz 1 und 2 ProdSG die erforderliche |
114 | Sicherheit aufweist, kann eine Haftung nach § 823 Absatz 2 |
115 | BGB auslösen. |
116 | |
117 | |
118 | I.3.3.3.3.2.4 Außervertragliche, verschuldensunabhängige |
119 | Haftung nach dem Produkthaftungsgesetz |
120 | Neben die verschuldensabhängige Haftung des allgemeinen |
121 | Deliktsrechts tritt die verschuldensunabhängige Haftung nach |
122 | dem Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte |
123 | (Produkthaftungsgesetz, ProdHaftG)[FN: Gesetz über die |
124 | Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz, |
125 | ProdHaftG) vom 15. Dezember 1989 (BGBl. I S. 2198), zuletzt |
126 | geändert durch Artikel 9 Absatz 3 des Gesetzes vom 19. Juli |
127 | 2002 (BGBl. I S. 2674) sowie Richtlinie des Rates vom 25. |
128 | Juli 1985 zur Angleichung der Rechts- und |
129 | Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Haftung |
130 | für fehlerhafte Produkte, ABl. Nr. L 210 vom 7.8.1985, S. |
131 | 29; auf der Grundlage der Produkthaftungsrichtlinie ist das |
132 | deutsche Produkthaftungsgesetz erlassen worden.] für |
133 | Körper-, Gesundheits- und Sachschäden. Die Beweislast für |
134 | den Fehler, den Schaden und den ursächlichen Zusammenhang |
135 | trägt jedoch gemäß § 1 Absatz 4 ProdHaftG der Geschädigte. |
136 | |
137 | Hardware unterliegt grundsätzlich den Bestimmungen des |
138 | Produkthaftungsgesetzes. Für Software wird dies angenommen, |
139 | wenn diese auf einem Datenträger wie einer Diskette oder |
140 | einer CD-ROM gespeichert oder auf andere Weise verkörpert |
141 | ist.[FN: Spindler/Klöhn, Fehlerhafte Informationen und |
142 | Software – Die Auswirkungen der Schuld- und |
143 | Schadensrechtsreform, VersR 2003, 410, 412; Mankowski, in: |
144 | Ernst, Hacker, Cracker & Computerviren, 2004, Rn. 441; |
145 | Marly, Softwareüberlassungsverträge, 4. Aufl. 2004, Rn. |
146 | 1303; Sodtalbers, Softwarehaftung im Internet, 2006, Rn. |
147 | 161; Koch, Versicherbarkeit von IT-Risiken, 2005, Rn. 607; |
148 | Sprau, in: Palandt, 71. Aufl. 2012, § 2 ProdHaftG Rn. 1; |
149 | Schiermann, in: Erman, 13. Aufl. 2011, § 2 ProdHaftG Rn. 2; |
150 | Wagner, in: Münchener Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. |
151 | 2009, § 2 ProdHaftG Rn. 15.] Diese Einschätzung teilt auch |
152 | die EU-Kommission.[FN: Stellungnahme der Kommission der |
153 | Europäischen Gemeinschaften auf die Schriftliche Anfrage Nr. |
154 | 706/88 von Herrn Gijs de Vries an die Kommission: |
155 | Produkthaftung für Computerprogramme, v. 8.5.1989, ABl. Nr. |
156 | C 114 vom 8.5.1989, S. 42.] |
157 | |
158 | Streitig ist jedoch noch die Produkteigenschaft im Sinne des |
159 | Produkthaftungsgesetzes (und damit auch die Haftbarkeit des |
160 | Herstellers) in Bezug auf online übertragene Software.[FN: |
161 | Dafür Spindler/Klöhn, Fehlerhafte Informationen und Software |
162 | – Die Auswirkungen der Schuld- und Schadensrechtsreform, |
163 | VersR 2003, 410, 412; Sodtalbers, Softwarehaftung im |
164 | Internet, 2006, Rn. 164 ff.; Koch, Versicherbarkeit von |
165 | IT-Risiken, 2005, Rn. 607; Mankowski, in: Ernst, Hacker, |
166 | Cracker & Computerviren, 2004, Rn. 441; Wagner, in: |
167 | Münchener Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. 2009, § 2 |
168 | ProdHaftG Rn. 16; dagegen Schiemann, in: Erman, 13. Aufl. |
169 | 2011, § 2 ProdHaftG Rn. 2; Oechsler, in: Staudinger, §§ |
170 | 826-829; ProdHaftG, 2009, § 2 ProdHaftG Rn. 65, 69a.] |
171 | Entscheidend ist dabei die Auslegung des Begriffs der Sache |
172 | im Sinne von § 2 ProdHaftG, der an den Sachbegriff des § 90 |
173 | BGB anknüpft und folglich eine Verkörperung voraussetzt. |
174 | Eine Ansicht verneint vor diesem Hintergrund die |
175 | Produkteigenschaft im Sinne des Produkthaftungsgesetzes von |
176 | online übertragener Software.[FN: Oechsler, in: Staudinger, |
177 | §§ 826-829; ProdHaftG, 2009, § 2 ProdHaftG Rn. 11, 66.] Eine |
178 | andere stellt auf den verbraucherschützenden Zweck des |
179 | Produkthaftungsgesetzes ab und nimmt zumindest dann eine |
180 | Haftung an, wenn die Software nach dem Übertragungsvorgang |
181 | beim Nutzer dauerhaft durch Speicherung auf einem |
182 | Datenträger verkörpert wird.[FN: Spindler/Klöhn, Fehlerhafte |
183 | Informationen und Software – Die Auswirkungen der Schuld- |
184 | und Schadensrechtsreform, VersR 2003, 410, 412; Mankowski, |
185 | in: Ernst, Hacker, Cracker & Computerviren, 2004, Rn. 441; |
186 | Wagner, in: Münchener Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. |
187 | 2009, § 2 ProdHaftG Rn. 16.] |
188 | |
189 | Nach dem Produkthaftungsgesetz hat der Hersteller |
190 | insbesondere die Pflicht, seine Software so zu konstruieren, |
191 | dass sie zumindest für bekannte Gefahren nicht anfällig |
192 | ist.[FN: Vgl. Foerste, in: Foerste/Graf von Westphalen, |
193 | Produkthaftungshandbuch, 3. Aufl. 2012, § 24 Rn. 104 ff.] |
194 | Verstößt er gegen diese Pflicht, kann das im äußersten Fall |
195 | dazu führen, dass ein Produkt nicht in den Handel gebracht |
196 | werden kann, wenn die Gefährdung nicht behebbar ist.[FN: |
197 | Wagner, in: Münchener Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. |
198 | 2009, § 823 BGB Rn. 629; Oechsler, in: Staudinger, §§ |
199 | 826-829; ProdHaftG, 2009, § 3 ProdHaftG Rn. 109.] Die |
200 | Konstruktionspflichten der Hersteller orientieren sich stets |
201 | am Stand der Technik zur Zeit der ersten Inverkehrgabe des |
202 | Produktes.[FN: Zur Relevanz des Standes von Wissenschaft und |
203 | Technik für die Produkthaftung bei fehlerhaften |
204 | Computerprogrammen: Littbarski, in: Kilian/Heussen, |
205 | Computerrechts-Handbuch, Stand: 30. EL 2011, Kap. 180 Rn. |
206 | 53. Eingehend zum Konstruktionsfehler als Programmierfehler |
207 | Taeger, Außervertragliche Haftung für fehlerhafte |
208 | Computerprogramme, 1995, S. 244 ff.; Günther, Produkthaftung |
209 | für Informationsgüter, 2001, S. 300 f.; Meier/Wehlau, |
210 | Produzentenhaftung des Softwareherstellers, CR 1990, 95, 96; |
211 | Reese, Produkthaftung und Produzentenhaftung für Hard- und |
212 | Software, DStR 1994, 1121, 1123.] Der Hersteller darf aber |
213 | nicht sehenden Auges mit der Inverkehrgabe fortfahren, wenn |
214 | nach diesem Zeitpunkt Sicherheitslücken bekannt werden, die |
215 | die jeweilige Software betreffen und behebbar sind, denn |
216 | diese entspricht dann nicht mehr dem Stand der Wissenschaft |
217 | und Technik. Der Stand von Wissenschaft und Technik ist ein |
218 | unbestimmter Rechtsbegriff, der der Ausfüllung bedarf.[FN: |
219 | Kersting in: Landmann/Rohmer, Umweltrecht, Bd. II, Stand: |
220 | 63. EL 2012, § 3 KrW-/AbfG Rn. 116.] Für die Ausfüllung |
221 | dieser unbestimmten Rechtsbegriffe und damit die |
222 | Pflichtenbestimmung im Bereich der Produkthaftung sind |
223 | Standards, welche in überbetrieblichen technischen Normen |
224 | niedergelegt sind, von herausragender Bedeutung. Diese |
225 | Regeln werden regelmäßig von Privaten verfasst, etwa vom |
226 | Deutschen Institut für Normung (DIN) e.V. oder europäischen |
227 | Normungsorganisationen, und haben folglich nicht die |
228 | Qualität von Rechtsnormen.[FN: Spindler, in: Bamberger/Roth, |
229 | BGB, 3. Aufl. 2012, § 823 BGB Rn. 255; Wagner, in: Münchener |
230 | Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. 2009, § 823 BGB Rn. 578.] |
231 | Ihnen kommt jedoch insofern erhebliche Bedeutung zu, als der |
232 | Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung ihre |
233 | Verwendung für maßgeblich bei der Bestimmung des anerkannten |
234 | Stands von Wissenschaft und Technik nach der allgemeinen |
235 | Verkehrsauffassung erachtet.[FN: BGH NJW 2004, 1449, 1450; |
236 | BGH NJW-RR 2002, 525, 526; BGH NJW 2001, 2019, 2020; BGH |
237 | VersR 1988, 632, 633; Spindler, in: Bamberger/Roth, BGB, 3. |
238 | Aufl. 2012, § 823 BGB Rn. 255; Wagner, in: Münchener |
239 | Kommentar zum BGB, Bd. 5, 5. Aufl. 2009, § 823 BGB Rn. 272; |
240 | Reiff, in: Marburger, Technische Regeln im Umwelt- und |
241 | Technikrecht, 2006, S. 159, 161 ff.] Diese technischen |
242 | Normen stellen folglich eine Vermutungswirkung auf, die |
243 | entfällt, wenn die in den Normen enthaltenen Standards |
244 | unterschritten werden.[FN: BGH NJW 1988, 2667, 2668; BGH |
245 | VersR 1984, 270; BGH VersR 1972, 767, 768; OLG Celle NJW |
246 | 2003, 2544; Köhler, Die haftungsrechtliche Bedeutung |
247 | technischer Regeln, BB 1985, Heft 4, Beil., 10, 11; Foerste, |
248 | in: Foerste/Graf von Westphalen, Produkthaftungshandbuch, 3. |
249 | Aufl. 2012, § 24 Rn. 42 ff.; Spindler, |
250 | Unternehmensorganisationspflichten, 2. Aufl. 2011, S. 803, |
251 | 805.] Auch die Einhaltung von anerkannten Normen entbindet |
252 | die Hersteller jedoch nicht davon, selbstständig zu |
253 | überprüfen, ob ihre Maßnahmen im Einzelfall ausreichen.[FN: |
254 | BGH NJW 1987, 372; OLG Zweibrücken NJW 1977, 111, 111 f.; |
255 | Marburger, Die haftungs- und versicherungsrechtliche |
256 | Bedeutung technischer Regeln, VersR 1983, 597, 600; |
257 | Spindler, Unternehmensorganisationspflichten, 2. Aufl. 2011, |
258 | S. 805.] Wann von den Herstellern gefordert werden kann, |
259 | über die üblichen Standards hinauszugehen, ist eine Frage |
260 | des Einzelfalles. |
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02.03.03.03.03.02 Haftung des IT-Herstellers (Teil 1) (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt