| 1 | Neben der Rolle als Bewahrer von Wettbewerb und der |
| 2 | Verhinderung von Fehlentwicklungen im Markt kann der Staat |
| 3 | auch aktiv eine Rolle zur Förderung der Verfügbarkeit |
| 4 | leistungsfähiger Internetzugänge übernehmen. |
| 5 | |
| 6 | |
| 7 | I.2.2.6 Berücksichtigung der Nachfrageentwicklung |
| 8 | Eine möglichst flächendeckende Verfügbarkeit |
| 9 | hochleistungsfähiger Kommunikationsinfrastruktur zu |
| 10 | erreichen, wird zu einem zentralen Ziel für die |
| 11 | Wettbewerbsfähigkeit einer hoch entwickelten |
| 12 | Industrienation. Bei der Bestimmung des nur stufenweise |
| 13 | erreichbaren Ziels muss jedoch auch immer die tatsächlich |
| 14 | bestehende Nachfrage berücksichtigt werden. Diese ist |
| 15 | bestimmender Faktor für die Wirtschaftlichkeit bei der |
| 16 | Schaffung entsprechender Angebote. Marktuntersuchungen |
| 17 | zeigen, dass bislang nur eine geringe Ausprägung der auch |
| 18 | durch zusätzliche Zahlungsbereitschaft hinterlegten |
| 19 | Nachfrage der Kunden nach noch leistungsfähigeren |
| 20 | Anschlüssen besteht, wenn bereits ein Anschluss mit einer |
| 21 | Bandbreite zur Nutzung der gängigen Anwendungen vorhanden |
| 22 | ist.[FN: Nach der bereits zitierten Markstudie der United |
| 23 | Internet Media für das NGA-Forum der Bundesnetzagentur von |
| 24 | November 2010 (vgl. Fußnote 114) hatten 38 Prozent der |
| 25 | Befragten überhaupt keine Zahlungsbereitschaft, unter den |
| 26 | überhaupt Zahlungsbereiten hatte die Mehrheit eine maximale |
| 27 | Zahlungsbereitschaft von bis zu fünf Euro Aufpreis pro |
| 28 | Monat.] Erst das schrittweise Entstehen immer neuer |
| 29 | Verwendungsformen und attraktiver Diensteangebote könnte |
| 30 | diese Zahlungsbereitschaft langsam steigen lassen. Insofern |
| 31 | kommt der Entwicklung innovativer Dienste eine ebenso große |
| 32 | Bedeutung für den Breitbandausbau zu wie dem eigentlichen |
| 33 | Ausbau der Infrastruktur; beide können nur Hand in Hand |
| 34 | erfolgen. Demzufolge kann auch die Entwicklung |
| 35 | entsprechender staatlicher Angebote, etwa in den Bereichen |
| 36 | E-Government, E-Learning oder E-Health, eine fördernde |
| 37 | Wirkung auf die Nachfrage nach Breitbanddiensten und damit |
| 38 | auf den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen haben. |
| 39 | |
| 40 | |
| 41 | I.2.2.7 Förderung von Kooperationen |
| 42 | Angesichts der hohen Investitionssummen, die für den |
| 43 | weiteren Ultra-Breitband-Ausbau in Deutschland erforderlich |
| 44 | sind, wird Kooperationen verschiedener Unternehmen eine |
| 45 | immer größere Bedeutung zukommen. Von den Kosten für den |
| 46 | Ausbau der Festnetzinfrastruktur entfallen etwa 70 Prozent |
| 47 | auf den Tiefbau.[FN: Vgl. BMWi: Breitbandstrategie der |
| 48 | Bundesregierung. Februar 2009, S. 10. Online abrufbar unter: |
| 49 | http://www.bmwi.de/Dateien/BBA/PDF/breitbandstrategie-der-bu |
| 50 | ndesregierung,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true. |
| 51 | pdf] Daher wird etwa in der Breitbandstrategie der |
| 52 | Bundesregierung die Mitbenutzung bestehender passiver und |
| 53 | aktiver Infrastrukturen angeregt.[FN: Vgl. ebd., S. 10 f.] |
| 54 | Effiziente Investitionen und Innovationen im Bereich neuer |
| 55 | und verbesserter Infrastrukturen können dabei auch dadurch |
| 56 | gefördert werden, dass bei Regulierungsentscheidungen |
| 57 | Investitionsrisiken berücksichtigt sowie kartellrechtlich |
| 58 | unbedenkliche Vereinbarungen zur Verteilung des |
| 59 | Investitionsrisikos zwischen Investoren und Zugangsbewerbern |
| 60 | zugelassen werden. |
| 61 | |
| 62 | Unterstützend wirkt, wenn Kooperationen von Netzbetreibern |
| 63 | auf möglichst geringe administrative Hürden treffen. |
| 64 | Gleichzeitig kann in einem solchen Fall der Wettbewerb |
| 65 | gesichert werden, indem neben der Berücksichtigung der |
| 66 | allgemeinen kartellrechtlichen Diskriminierungsregeln auch |
| 67 | Zugang für Dritte nach dem bereits beschriebenen Open |
| 68 | Access-Grundsatz von den Kooperationspartnern gewährt wird. |
| 69 | |
| 70 | Förderlich auf den Breitbandausbau kann sich auch die |
| 71 | Sammlung, Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen |
| 72 | über bestehende und nutzbare Infrastrukturen auswirken, die |
| 73 | entweder in staatlicher Hand ohnehin verfügbar sind oder die |
| 74 | der Staat als Moderator zwischen den verschiedensten |
| 75 | Beteiligten zusammentragen und veröffentlichen kann. |
| 76 | Beispiele hierfür sind der bereits existierende |
| 77 | Infrastrukturatlas[FN: Weiterführende Informationen zum |
| 78 | Infrastrukturatlas sind auf der Webseite der |
| 79 | Bundesnetzagentur zu finden. Online abrufbar unter: |
| 80 | http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunika |
| 81 | tion/Infrastrukturatlas/infrastrukturatlas_node.html] oder |
| 82 | der zumindest in einzelnen Bundesländern bereits |
| 83 | verwirklichte Grabungsatlas[FN: Als Beispiel kann der |
| 84 | Grabungsatlas des Geodaten-Informationsdienstes Bayern |
| 85 | genannt werden. Online abrufbar unter: |
| 86 | http://geoportal.bayern.de/GeoportalBayern/anwendungen/Suche |
| 87 | /q=grabungsatlas/]. Durch die Nutzung geeigneter |
| 88 | Infrastrukturen oder ohnehin geplanter und insoweit |
| 89 | geeigneter Bauvorhaben für die Verlegung von |
| 90 | Glasfaserinfrastrukturen lassen sich ökonomisch unsinnige |
| 91 | Doppelgrabungen vermeiden und Belästigungen für die Anwohner |
| 92 | durch Baulärm erheblich reduzieren. Der Wert solcher |
| 93 | Datensammlungen steigt wesentlich, wenn eine Datenbank |
| 94 | sämtliche relevanten und geeigneten Baumaßnahmen umfasst und |
| 95 | nicht allein diejenigen öffentlicher Träger. Im Falle |
| 96 | regionaler und lokaler Datenbanken hilft die Bereitstellung |
| 97 | einheitlicher Schnittstellen, da diese die Datennutzung für |
| 98 | ausbauwillige Unternehmen wesentlich erleichtert. |
| 99 | |
| 100 | Weiterhin hat sich im Rahmen der Arbeit des Next Generation |
| 101 | Access(NGA)-Forums der Bundesnetzagentur in den letzten |
| 102 | Jahren gezeigt, dass auch in der Förderung und der |
| 103 | Moderation des Dialogs der Marktteilnehmer untereinander ein |
| 104 | wesentlicher Beitrag des Staates liegen kann. Hierdurch ist |
| 105 | es gelungen, nicht nur ein gemeinsames Verständnis von den |
| 106 | zukünftigen technischen und wirtschaftlichen |
| 107 | Herausforderungen des NGA-Ausbaus zu entwickeln, sondern |
| 108 | ganz konkret Vereinbarungen zur Schaffung von |
| 109 | Interoperabilität bei zukünftigen Kooperationen von |
| 110 | Netzbetreibern auf der einen Seite und Diensteanbietern auf |
| 111 | der anderen Seite zu treffen.[FN: Vgl. BNetzA: Bericht des |
| 112 | NGA-Forums. 8. November 2011. S. 7 f. Online abrufbar unter: |
| 113 | http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/BNet |
| 114 | zA/Sachgebiete/Telekommunikation/Regulierung/NGAForum/16teSi |
| 115 | tzung/Endbericht_NGAForum_111108.pdf?__blob=publicationFile. |
| 116 | Die einzelnen Spezifikationen sind zusammengestellt und |
| 117 | verlinkt auf der Webseite der Bundesnetzagentur. Online |
| 118 | abrufbar unter: |
| 119 | http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1932/DE/Sachgebiete/ |
| 120 | Telekommunikation/ |
| 121 | RegulierungTelekommunikation/NGAForum/NGAForum_Basepage.html |
| 122 | ] Dies ist als maßgeblicher Schritt für die künftige |
| 123 | Entwicklung von NGA-Netzen anzusehen, da eine |
| 124 | Standardisierung bei der technischen Interoperabilität und |
| 125 | der Ausgestaltung von Geschäftsprozessen zwangsläufige |
| 126 | Voraussetzung ist, um zu wirtschaftlich darstellbaren |
| 127 | Konditionen Vorleistungskooperationen in diesem Markt zu |
| 128 | realisieren. |
| 129 | |
| 130 | I.2.2.8 Investitionszuschüsse |
| 131 | Ein wirtschaftlicher Ausbau ist nicht immer möglich, weil |
| 132 | etwa die Topographie eine Erschließung massiv verteuert. |
| 133 | Infolgedessen können den Kunden keine ausreichenden Zugänge |
| 134 | angeboten werden. In diesen Regionen können im Einzelfall |
| 135 | auch Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand |
| 136 | beziehungsweise gezielte Investitionsanreize helfen.[FN: |
| 137 | Vgl. BMWi: Breitbandstrategie der Bundesregierung. Februar |
| 138 | 2009. S. 15 f. Online abrufbar unter: |
| 139 | http://www.bmwi.de/Dateien/BBA/PDF/breitbandstrategie-der-bu |
| 140 | ndesregierung,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true. |
| 141 | pdf] Neben der direkten Zahlung sind hier beispielsweise |
| 142 | auch steuerliche Vergünstigungen denkbar. Daneben kann dies |
| 143 | auch durch Verbindung von Ausbaupflichten mit der Gewährung |
| 144 | sonstiger Rechte, etwa im Rahmen von |
| 145 | Frequenzzuteilungsverfahren, einhergehen. Die erforderliche |
| 146 | Wettbewerbsneutralität von solchen Vorteilsgewährungen an |
| 147 | einzelne ausbauende Unternehmen kann durch zusätzliche |
| 148 | Verpflichtungen der Begünstigten erreicht werden, etwa zu |
| 149 | einer Zugangsgewährung nach den bereits beschriebenen Open |
| 150 | Access-Regeln. |
| 151 | |
| 152 | Die Breitbandstrategie der Bundesregierung weist auf die |
| 153 | Bedeutung wettbewerbsneutraler staatlicher Förderprogramme |
| 154 | für die Erschließung ländlicher Regionen mit breitbandiger |
| 155 | Infrastruktur hin.[FN: Vgl. ebd.] Gefördert wurde bislang |
| 156 | beispielsweise im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur |
| 157 | Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes |
| 158 | (GAK).[FN: Vgl. BMWi: Möglichkeiten der Breitbandförderung. |
| 159 | Februar 2010, S. 6 f. Online abrufbar unter: |
| 160 | http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Breitba |
| 161 | ndfoerderung.pdf;jsessionid =2A79AAE87457D59D |
| 162 | 50F704686ECCC1A8.2_cid154?__blob=publicationFile] |
| 163 | Daneben treten Fördermöglichkeiten der KfW-Bankengruppe. Im |
| 164 | Rahmen des Vermittlungsverfahrens zum |
| 165 | Telekommunikationsgesetz wurde verabredet, dass die |
| 166 | Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern und der KfW |
| 167 | Vorschläge erarbeitet, um den Breitbandausbau in Deutschland |
| 168 | noch gezielter zu fördern. Dabei sollen bestehende |
| 169 | KfW-Programme sowohl für Kommunen als auch für Unternehmen |
| 170 | präziser beschrieben und Maßnahmen zur Verbesserung des |
| 171 | Bekanntheitsgrades ergriffen werden. Darüber hinaus soll |
| 172 | eine erhöhte Transparenz der Programme zur Verbesserung der |
| 173 | Antragsquote führen. Gleichzeitig wurde eine Evaluation der |
| 174 | Nutzung von Bundes- und Länderprogrammen beziehungsweise |
| 175 | möglicher Nutzungshemmnisse für den Breitbandausbau |
| 176 | verabredet. Diese Evaluation soll gegebenenfalls Grundlage |
| 177 | für eine Veränderung der Programme sein. |
| 178 | |
| 179 | |
| 180 | I.2.2.9 Universaldienstverpflichtung |
| 181 | Nach Artikel 32 der EU-Universaldienstrichtlinie[FN: |
| 182 | Richtlinie 2002/22/EG des Europäischen Parlaments und des |
| 183 | Rates vom 7. März 2002 über den Universaldienst und |
| 184 | Nutzerrechte bei elektronischen Kommunikationsnetzen und |
| 185 | -diensten (Universaldienstrichtlinie) (ABl. L 108 vom |
| 186 | 24.4.2002, S. 51–77). Online abrufbar unter: |
| 187 | http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2 |
| 188 | 002:108:0051:0077:DE:PDF , zuletzt geändert durch: |
| 189 | Richtlinie 2009/136/EG des Europäischen Parlaments und des |
| 190 | Rates vom 25. November 2009 zur Änderung der Richtlinie |
| 191 | 2002/22/EG über den Universaldienst und Nutzerrechte bei |
| 192 | elektronischen Kommunikationsnetzen und -diensten, der |
| 193 | Richtlinie 2002/58/EG über die Verarbeitung |
| 194 | personenbezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in |
| 195 | der elektronischen Kommunikation und der Verordnung (EG) Nr. |
| 196 | 2006/2004 über die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (ABl. |
| 197 | L 337 vom 18. Dezember 2009, S. 11–36 ). Online abrufbar |
| 198 | unter: |
| 199 | http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2 |
| 200 | 009:337:0011:0036:DE:PDF] können die Mitgliedstaaten eine |
| 201 | beliebige Bandbreite als Universaldienst festlegen, sofern |
| 202 | die dadurch entstehenden Kosten nicht auf die |
| 203 | Telekommunikationsunternehmen umgelegt werden. Eine Umlage |
| 204 | ist nur zulässig, wenn hieraus keine Marktverzerrung |
| 205 | entsteht. Gemäß Artikel 4 Absatz 2 der Richtlinie ist eine |
| 206 | Umlage nur dann möglich,, wenn die als Universaldienst |
| 207 | vorgegebene Bandbreite nicht größer als die von der Mehrzahl |
| 208 | der Teilnehmer verwendeten Bandbreiten ist. Die |
| 209 | EU-Kommission erarbeitet derzeit eine Empfehlung über die |
| 210 | Auslegung der Richtline im Hinblick auf die Implementierung |
| 211 | eines Breitband-Universaldienstes. Klar ist, dass eine |
| 212 | Universal¬dienstverpflichtung aufgrund der europäischen |
| 213 | Vorgaben technologieneutral ausgestaltet werden muss. |
| 214 | |
| 215 | Die Befürworter einer Universaldienstverpflichtung weisen |
| 216 | darauf hin, dass es in Deutschland trotz der Aktivitäten der |
| 217 | Telekommunikationsunternehmen, der Fördergelder der |
| 218 | Europäischen Union (EU), des Bundes und der Länder sowie |
| 219 | lokaler Initiativen noch immer unterversorgte Gebiete geben |
| 220 | könnte. |
| 221 | |
| 222 | Daher argumentieren die Befürworter einer |
| 223 | Universaldienstverpflichtung , dass die |
| 224 | Telekommunikationsunternehmen, die nach Marktmechanismen |
| 225 | investieren, nicht alle „weißen Flecken“ erschließen könnten |
| 226 | und dass sich der Universaldienst ausschließlich auf die |
| 227 | letzten, trotz bestehender Fördermaßnahmen weiterhin aus |
| 228 | betriebswirtschaftlicher Sicht unrentablen „weißen Flecken“ |
| 229 | sowie die bisher unterversorgten Regionen vor allem im |
| 230 | ländlichen Raum auswirken würde. Mit einer |
| 231 | Universaldienstverpflichtung würde man auf das Versagen des |
| 232 | Marktes reagieren und die unter Kapitel I.2 dargestellte |
| 233 | verfassungsrechtliche Verpflichtung des Bundes erfüllen. |
| 234 | Somit wäre der Universaldienst eine Ultima-Ratio-Maßnahme |
| 235 | zur Sicherstellung eines bestimmten Grundversorgungsniveaus. |
| 236 | |
| 237 | Die Kritiker einer Universaldienstverpflichtung befürchten, |
| 238 | dass die Festlegung auf ein europarechtlich zulässiges |
| 239 | Grundversorgungsniveau die Gefahr beinhalten würde, den |
| 240 | Antrieb und die Anreize für eine zukunftsgerichtete |
| 241 | Technologieausstattung durch die Privat-wirtschaft zu |
| 242 | mindern und die weitere Marktentwicklung zu verfälschen. |
| 243 | Demzufolge würde die Schaffung eines Universaldienstes die |
| 244 | Kräfte des Wettbewerbs, die wesentliche Treiber des |
| 245 | Breitbandausbaus seien, außer Kraft setzen. Anreize für aus |
| 246 | eigener Kraft finanzierte Ausbauinvestitionen kämen |
| 247 | unmittelbar zum Erliegen, da es mit einer |
| 248 | Universal-dienstverpflichtung wirtschaftlicher wäre, auf die |
| 249 | Anordnung eines durch Umlage finanzierten Ausbaus zu warten. |
| 250 | |
| 251 | Die Netzbetreiber und die Aktivitäten der Politik u.a. durch |
| 252 | Fördermittel der EU, des Bundes und der Länder haben in |
| 253 | Deutschland in den vergangenen Jahren die |
| 254 | Breitbandversorgung bei immer geringeren Endkundenpreisen |
| 255 | erheblich verbessert. Nach Angaben der Bundesnetzagentur |
| 256 | wurden zwischen 1998 und 2010 über 93 Milliarden Euro in |
| 257 | moderne IT-Infrastrukturen investiert.[FN: Ausweislich des |
| 258 | Tätigkeitsberichts Telekommunikation 2010/ 2011 der |
| 259 | Bundesnetzagentur beliefen sich die Investionen von 1998 bis |
| 260 | 2010 auf insgesamt 93,3 Milliarden Euro. Der Anteil der |
| 261 | alternativen Anbieter von dieser Summe betrug 48,5 |
| 262 | Milliarden Euro (52 Prozent); 44,8 Millarden Euro (48 |
| 263 | Prozent) entfielen auf die Deutsche Telekom AG. Vgl. hierzu |
| 264 | Bundesnetzagentur: Tätigkeitsbericht Telekommunikation 2010/ |
| 265 | 2011. 2011. S. 28. Online abrufbar unter: |
| 266 | http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/ |
| 267 | BNetzA/Presse/Berichte/2011/TaetigkeitsberichtTK20102011pdf. |
| 268 | pdf?__blob=publicationFile] Breitbandanschlüsse von 1 Mbit/s |
| 269 | sind heute nahezu flächendeckend verfügbar. |
| 270 | |
| 271 | Die Nutzung der digitalen Dividende (LTE-Technik) wird die |
| 272 | Breitband¬versorgung kurzfristig weiter verbessern. Aufgrund |
| 273 | der in Kapitel I.3.1.2.1 beschriebenen Einschränkungen kann |
| 274 | LTE den Festnetzausbau allerdings nicht vollständig |
| 275 | ersetzen. |
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01.03.03 Staatliche Handlungsoptionen zur Förderung von Breitbandverfügbarkeit (Originalversion)
von EnqueteSekretariat, angelegt
