01.02.02 Absicherung gegenüber potenziellen negativen Effekten – Teil 2 (Exkurs IPv6)

1-1 von 1
  • 01.02.02 Absicherung gegenüber potenziellen negativen Effekten – Teil 2 (Exkurs IPv6) (Originalversion)

    von EnqueteSekretariat, angelegt
    1 01.02.02.02
    2 Exkurs: Sicherheitsaspekte bei der Einführung des neuen
    3 Internetprotokolls Version 6 (IPv6)
    4
    5 [FN: Die Mitglieder der Projektgruppe danken den
    6 sachverständigen Anhörpersonen des Expertengesprächs zum
    7 Thema „IPv6 – Sicherheitsaspekte“ für ihre zahlreichen
    8 Hinweise und Anregungen. Es sei an auch auf die
    9 Stellungnahmen der Experten verwiesen. Online abrufbar
    10 unter:
    11 http://www.bundestag.de/internetenquete/dokumentation/Zugang
    12 _Struktur_und_Sicherheit_im_Netz/PGZuStrSi_2012-05-21_oeffen
    13 tliches_Expertengespraech/index.jsp]
    14
    15
    16 Der vorliegende Exkurs zeigt nach einer kurzen technischen
    17 Einführung die mit IPv6 verbundenen Chancen und
    18 Herausforderungen auf, wobei der Aspekt der Sicherheit im
    19 Vordergrund steht.
    20
    21 I.2.1.1.1 Einführung
    22
    23 I.2.1.1.1.1 Das Internetprotokoll Version 4 (IPv4)
    24 Das Internetprotokoll (IP) ist verantwortlich für den
    25 Transport von Datenpaketen zwischen den ans Internet
    26 angeschlossenen Endgeräten – beispielsweise einem Computer
    27 oder Smartphone. Damit die Datenpakete zum richtigen Ziel
    28 geleitet werden (engl. routing), wird jeder
    29 Netzwerkschnittstelle (engl. interface) eine eindeutige
    30 Adresse zugewiesen: die IP-Adresse.
    31 Das aktuell verwendete Internetprotokoll Version 4, kurz
    32 IPv4, entstand bereits vor über 30 Jahren.[FN: IPv4 wurde
    33 1981 definiert in RFC 791 – Internet Protocol. definiert.
    34 Online abrufbar unter: http://tools.ietf.org/html/rfc791]
    35 Die darauf basierenden IPv4-Adressen umfassen 32 Bit,
    36 wodurch rein rechnerisch knapp 4,3 Milliarden Adressen (232)
    37 zur Anbindung von Endgeräten ans Internet zur Verfügung
    38 stehen – abgesehen von Adressbereichen, die für besondere
    39 Zwecke reserviert[FN: Einen Überblick liefert RFC 5735 –
    40 Special Use IPv4 Addresses. Online abrufbar unter:
    41 http://tools.ietf.org/html/rfc5735 ] oder in der
    42 Anfangszeit des Internets großzügig an Unternehmen oder
    43 Regierungsbehörden vergeben wurden.[FN: Vgl. IANA: IANA IPv4
    44 Address Space Registry. Online abrufbar unter:
    45 http://www.iana.org/assignments/ipv4-address-space/ipv4-addr
    46 ess-space.xml]
    47
    48 I.2.1.1.1.2 Vergabe der IP-Adressen
    49 Die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) – weltweit
    50 zuständig für die Verwaltung der IP-Adressen – vergibt
    51 IP-Adressen in großen, zusammenhängenden Blöcken an die fünf
    52 regionalen Registrierungsorganisationen (Regional Internet
    53 Registries, RIR)[FN: Die fünf RIR sind für die Region Afrika
    54 AfriNIC, für die Region Asien/ Pazifik APNIC, für die Region
    55 Europa, den Nahen Osten und Zentralasien RIPE NCC, für die
    56 Region Lateinamerika und die Karibik LACNIC und für die
    57 Region Nordamerika ARIN.]. Diese unterteilen die
    58 Adressblöcke wiederum in kleinere Segmente, die sie ihren
    59 Mitgliedern, den Local Internet Registries (LIR), zuweisen.
    60 Die meisten LIR, welche letztendlich IP-Adressen an
    61 Endkunden vergeben, sind Internet Service Provider (ISP),
    62 Unternehmen und Behörden.[FN: Ein Überblick über alle LIR,
    63 die in Deutschland tätig sind, kann online abgerufen werden
    64 unter: https://www.ripe.net/membership/indices/DE.html ]
    65
    66 I.2.1.1.1.3 IPv4-Adressknappheit
    67 Im Februar 2011 hat die IANA die letzten fünf
    68 /8-Adressblöcke[FN: Die CIDR-Notation oder auch
    69 Präfix-Notation basiert auf dem Verfahren des Classless
    70 Inter-Domain Routing (CIDR). Demnach wird eine IP-Adresse in
    71 ein Präfixteil und einen Hostteil aufgeteilt. Ein /8-Präfix
    72 umfasst einen zusammenhängenden IPv4-Adressblock von über 16
    73 Millionen IP-Adressen. CIDR ist in RFC 4632 – Classless
    74 Inter-domain Routing (CIDR): The Internet Address Assignment
    75 and Aggregation Plan definiert. Online abrufbar unter:
    76 http://tools.ietf.org/html/rfc4632] an die RIR verteilt. Der
    77 IPv4-Adressvorrat ist damit erschöpft.[FN: Vgl. RIPE NCC:
    78 RIPE NCC Receives Final /8 of IPv4 Address Space from IANA.
    79 3. Februar 2012. Online abrufbar unter:
    80 http://www.ripe.net/internet-coordination/news/announcements
    81 /ripe-ncc-receives-final-8-of-ipv4-address-space-from-iana]
    82 Die für Europa zuständige regionale
    83 Registrierungsorganisation RIPE hat im September 2012
    84 begonnen, die letzten ihr zur Verfügung stehenden
    85 IPv4-Adressen zu vergeben. Laut RIPE ist es „now imperative
    86 that all stakeholders deploy IPv6 on their networks to
    87 ensure the continuity of their online operations and the
    88 future growth of the Internet“.[FN: Vgl. RIPE NCC: RIPE NCC
    89 Begins to Allocate IPv4 Address Space From the Last /8. 14
    90 September 2012. Online abrufbar unter:
    91 http://www.ripe.net/internet-coordination/news/ripe-ncc-begi
    92 ns-to-allocate-ipv4-address-space-from-the-last-8]
    93 Schließlich steigt der Bedarf an IP-Adressen stetig an, da
    94 Entwicklungen wie die mobile Internetnutzung, das Internet
    95 der Dinge und das Internet der Energie für jedes Gerät, das
    96 mit dem Internet verbunden wird, eine eigene IP-Adresse
    97 beanspruchen.
    98
    99 I.2.1.1.1.4 Das Internetprotokoll Version 6 (IPv6)
    100 Da bereits abzusehen war, dass der mit IPv4 zur Verfügung
    101 stehende Adressraum in wenigen Jahren erschöpft sein würde,
    102 hat die Internet Engineering Task Force (IETF) in den
    103 1990er-Jahren mit der Entwicklung eines neuen Protokolls
    104 begonnen: dem Internetprotokoll Version 6, kurz IPv6.[FN:
    105 IPv6 wird definiert in RFC 2460 – Internet Protocol, Version
    106 6 (IPv6) – Specification. Online abrufbar unter :
    107 http://tools.ietf.org/html/rfc2460]
    108 Mit der Umstellung auf IPv6 vergrößert sich der Adressraum
    109 um ein Vielfaches. IPv6-Adressen bestehen aus 128 Bit,
    110 wodurch künftig 340 Sextillionen Adressen (2128) zur
    111 Verfügung stehen.
    112
    113 I.2.1.1.1.5 Aufbau von IPv6-Adressen
    114 IPv6-Adressen setzen sich aus drei Bereichen zusammen: dem
    115 Global-Routing-Präfix und dem Subnetz Identifier, welche
    116 zusammen ein 64 Bit umfassendes Netzwerk-Präfix bilden,
    117 sowie dem Interface Identifier.[FN: Unter IPv6 stehen je
    118 nach Verwendungszweck drei Arten von IPv6-Adresstypen zur
    119 Verfügung: Unicast, Anycast und Multicast. Unicast-Adressen
    120 gliedern sich wiederum in mehrere Untertypen auf. Wird
    121 innerhalb dieses Berichts von IPv6-Adressen gesprochen, so
    122 sind Global-Unicast-Adressen gemeint. Zum Aufbau von
    123 IPv6-Adressen vgl. RFC 4291 – IP Version 6 Addressing
    124 Architecture. Online abrufbar unter:
    125 http://tools.ietf.org/html/rfc4291]
    126 Die regionale Registrierungsorganisation RIPE hat eine
    127 Richtlinie[FN: Vgl. RIPE: IPv6 Address Allocation and
    128 Assignment Policy. Online abrufbar unter:
    129 http://www.ripe.net/ripe/docs/ripe-552] hinsichtlich der
    130 Verteilung und Zuweisung von IPv6-Adressen erlassen. Danach
    131 erhalten die LIR von der RIPE Global-Routing-Präfixe der
    132 Größe /32, das heißt die ersten 32 Bit des 64 Bit
    133 umfassenden Netzwerk-Präfix sind fest vorgegeben; die
    134 restlichen 32 Bit stehen zur Bildung von Teilnetzen zur
    135 Verfügung.[FN: In Einzelfällen können auch kürzere Präfixe
    136 vergeben werden. Vgl. RIPE: IPv6 Address Allocation and
    137 Assignment Policy, Absatz 4.3. Minimum allocation sowie 4.4.
    138 Consideration of IPv4 infrastructure. Online abrufbar unter:
    139 http://www.ripe.net/ripe/docs/ripe-552] Ein LIR –
    140 beispielsweise ein Internet Service Provider – vergibt den
    141 ihm zugewiesenen IPv6-Adressraum wiederum nach eigenen
    142 Regeln[FN: In RFC 3177 – IAB/IESG Recommendations on IPv6
    143 Address Allocations to Sites wurde die Vergabe von
    144 /48-Präfixen empfohlen. Die IETF hat diese Empfehlung in RFC
    145 6177 relativiert, da ein /48-Präfix möglicherweise nicht den
    146 Anforderungen jedes Endkunden entspricht. Vgl. RFC 6177 –
    147 IPv6 Address Assignment to End Sites. Online abrufbar unter:
    148 http://tools.ietf.org/html/rfc6177] an seine Endkunden,
    149 wobei Global-Routing-Präfixe der Größe /56 sowie /48
    150 bevorzugt zugeteilt werden.[FN: Vgl. RIPE: Understanding IP
    151 Adressing. Online abrufbar unter:
    152 http://www.ripe.net/internet-coordination/press-centre/under
    153 standing-ip-addressing]
    154 Der zweite Teil einer IPv6-Adresse, der Subnetz Identifier,
    155 kann vom Endkunden frei gewählt werden. Je nach Größe des
    156 Global-Routing-Präfix, welches der Endkunde von seinem ISP
    157 erhalten hat, können mehrere eigene Teilnetze gebildet
    158 werden. Dies kann beispielsweise für Unternehmen relevant
    159 sein, die für jeden Standort ein eigenes Netzwerk einrichten
    160 wollen. Ausgehend von einem /56-Präfix stehen 8 Bit zur
    161 Bildung eigener Subnetze zur Verfügung – dies entspricht 256
    162 Subnetzen mit jeweils 264 IPv6-Adressen.
    163 Die letzten 64 Bit einer IPv6-Adresse bilden den Interface
    164 Identifier. Dieser dient dazu, ein Endgerät innerhalb eines
    165 Netzwerks eindeutig zu identifizieren. Die Vergabe des
    166 Interface Identifier erfolgt automatisch, wobei zu dessen
    167 Bildung zwei Optionen[FN: Neben den im Text genannten
    168 Optionen gibt es unter bestimmten Voraussetzungen weitere
    169 Möglichkeite den Interface Identifier zu erzeugen. Siehe
    170 dazu Anhang 1 des RFC 4291 – IP Version 6 Addressing
    171 Architecture. Online abrufbar unter:
    172 http://tools.ietf.org/html/rfc4291] zur Verfügung stehen:
    173 Bildung auf Basis der weltweit einmaligen
    174 Media-Access-Control(MAC)-Adresse des Endgerätes[FN: Die
    175 Bildung des Interface Identifier erfolgt nach dem vom
    176 Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE)
    177 definierten Modified-EUI-64-Format. Siehe dazu RFC 4291 – IP
    178 Version 6 Addressing Architecture. Online abrufbar unter:
    179 http://tools.ietf.org/html/rfc4291, sowie die EUI-64
    180 Guidelines der IEEE. Online abrufbar unter:
    181 http://standards.ieee.org/develop/regauth/tut/eui64.pdf]
    182 oder Bildung auf Basis regelmäßig neu erzeugter
    183 Zufallszahlen mittels Privacy Extensions[FN: Die Bildung des
    184 Interface Identifier auf Basis der Privacy Extensions wird
    185 in RFC 4941 definiert. Vgl. RFC 4941 – Privacy Extensions
    186 for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6. Online
    187 abrufbar unter: http://tools.ietf.org/html/rfc4941
    188 ].
    189
    190
    191 I.2.1.1.1.6 Technische Neuerungen von IPv6 gegenüber IPv4
    192 Neben dem stark vergrößerten Adressraum gehen mit IPv6
    193 diverse technische Neuerungen einher.[FN: Im öffentlichen
    194 Expertengespräch der Projektgruppe zum Thema „IPv6 –
    195 Sicherheitsaspekte“ wurde darauf hingewiesen, dass „viele
    196 der neuen Funktionen von IPv6 […] im Laufe der Zeit auch in
    197 IPv4 als Workaround eingebaut worden [sind].“ Beispielhaft
    198 wurde „die Internet Protocol Security (IPsec), welche
    199 heutzutage zur Verschlüsselung von Kommunikation im Internet
    200 und zwischen Standorten von Unternehmen verwendet werde”,
    201 genannt. Protokoll des öffentlichen Expertengesprächs zum
    202 Thema „IPv6 – Sicherheitsaspekte“ der Projektgruppe Zugang,
    203 Struktur und Sicherheit im Netz der Enquete-Kommission
    204 Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages
    205 vom 21. Mai 2012, S. 10, 11 und 14. Online abrufbar unter:
    206 http://www.bundestag.de/internetenquete/dokumentation/Zugang
    207 _Struktur_und_Sicherheit_im_Netz/PGZuStrSi_2012-05-21_oeffen
    208 tliches_Expertengespraech/PGZuStrSi_2012-05-21_Protokoll.pdf
    209 ] Dies sind u.a.:[FN: Zu den Vorteilen von IPv4 gegenüber
    210 IPv6 siehe: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
    211 (Hrsg.): Strategiepapier zur Förderung der Einführung von
    212 IPv6 – AG2 Sonderthemengruppe „Einführung von IPv6“.
    213 Nationaler IT-Gipfel München 2011, S. 9. Online abrufbar
    214 unter:
    215 http://www.it-gipfel.de/IT-Gipfel/Redaktion/PDF/strategiepap
    216 ier-ag-2,property=pdf,bereich=itgipfel,sprache=de,rwb=true.p
    217 df]
    218
    219 * Wiederherstellung des Ende-zu-Ende-Prinzips: Da durch IPv6
    220 jedem Gerät eine individuelle IP-Adresse zugewiesen werden
    221 kann, ist die Verwendung des Network Address Translation
    222 (NAT)-Verfahrens nicht mehr notwendig. Das NAT-Verfahren
    223 widerspricht dem ursprünglichen Gedanken der direkten
    224 Erreichbarkeit eines Rechners im Internet. Es wurde jedoch
    225 entwickelt, um der Adressknappheit unter IPv4 zu begegnen.
    226 Mittels NAT, welches üblicherweise auf einem Router
    227 implementiert ist, werden die privaten IP-Adressen eines
    228 Netzwerks, beispielsweise eines Unternehmens, durch eine
    229 öffentliche Adresse ersetzt.[FN: Sofern die Übersetzung
    230 einer privaten in eine öffentliche IP-Adresse bereits auf
    231 der Ebene des Provider-Netzwerks stattfindet, spricht man
    232 von Carrier Grade NAT. Siehe hierzu auch: Boeddinghaus,
    233 Wilhelm/Meinel, Christoph/Sack, Harald: Einführung von IPv6
    234 in Unternehmensnetzen. Ein Leitfaden. Technische Berichte
    235 Nr. 52 des Hasso-Plattner-Instituts für
    236 Softwaresystemtechnik an der Universität Potsdam. 2011, S.
    237 11f. Online abrufbar unter:
    238 http://www.hpi.uni-potsdam.de/fileadmin/hpi/source/Technisch
    239 e_Berichte/HPI_52_ipv6_leitfaden.pdf] Die einzelnen Geräte
    240 kommunizieren somit über dieselbe IP-Adresse ins Internet
    241 und werden durch NAT hinter dem Router quasi „versteckt“.
    242 Dadurch sind sie über das Internet nicht direkt ansprechbar.
    243
    244 Dies ändert sich mit IPv6: Durch den mit der Einführung von
    245 IPv6 einhergehenden Wegfall von NAT ist eine direkte
    246 Kommunikation zwischen mehreren Rechnern wieder möglich. Da
    247 nun das Zwischenschalten eines fremden Servers zur
    248 Herstellung der Verbindung nicht mehr erforderlich ist,
    249 erhöht sich durch die Möglichkeit der
    250 Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch die Sicherheit bei der
    251 Kommunikation.[FN: Vgl. Boeddinghaus, Wilhelm/Meinel,
    252 Christoph/Sack, Harald: Einführung von IPv6 in
    253 Unternehmensnetzen. Ein Leitfaden. Technische Berichte Nr.
    254 52 des Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik an
    255 der Universität Potsdam. 2011, S. 16f. Online abrufbar
    256 unter:
    257 http://www.hpi.uni-potsdam.de/fileadmin/hpi/source/Technisch
    258 e_Berichte/HPI_52_ipv6_leitfaden.pdf. sowie
    259 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.):
    260 Das Internetprotokoll der Version 6 (IPv6) – Chancen und
    261 Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland –
    262 Abschlussbericht. Juni 2012. S. 11f. Online abrufbar unter:
    263 http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/bmwi-int
    264 ernetprotokoll-ipv6,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de
    265 ,rwb=true.pdf] Die direkte Adressierung eines Geräts ist
    266 zudem für Entwicklungen wie dem Internet der Dinge[FN: Siehe
    267 zum Begriff Internet der Dinge: Boeddinghaus,
    268 Wilhelm/Meinel, Christoph/Sack, Harald: Einführung von IPv6
    269 in Unternehmensnetzen. Ein Leitfaden. Technische Berichte
    270 Nr. 52 des Hasso-Plattner-Instituts für
    271 Softwaresystemtechnik an der Universität Potsdam. 2011, S.
    272 17f. Online abrufbar unter:
    273 http://www.hpi.uni-potsdam.de/fileadmin/hpi/source/Technisch
    274 e_Berichte/HPI_52_ipv6_leitfaden.pdf sowie Horvarth, Sabine:
    275 Aktueller Begriff – Internet der Dinge. Deutscher Bundestag
    276 – Wissenschaftlicher Dienst – Fachbereich WD 10 – Kultur,
    277 Medien, Sport. 17.07.2012. Online abrufbar unter:
    278 http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2012/Internet_der
    279 _Dinge.pdf] von besonderer Bedeutung.
    280
    281 * Autokonfiguration: Durch die Autokonfiguration[FN: Die
    282 zustandslose Adresskonfiguration unter IPv6 wird definiert
    283 in RFC 4862 – IPv6 Stateless Address Autoconfiguration.
    284 Online abrufbar unter: http://tools.ietf.org/html/rfc4862]
    285 von Endgeräten und Netzwerkkomponenten wird die
    286 Administration eines Netzwerks erleichtert, da sich ein
    287 Gerät, welches neu in ein Netzwerk eingebunden wird, selbst
    288 eine IP-Adresse zuweisen kann.[FN: Vgl. Hagen, Silvia: IPv6
    289 – Grundlagen, Funktionalität, Integration. 2009, S. 124.]
    290 Eine Adresszuweisung mittels Dynamic Host Configuration
    291 Protocol(DHCP)-Server[FN: Zur IP-Adresszuweisung mittels
    292 DHCP-Server siehe beispielsweise: Zisler, Harald.
    293 Computer-Netzwerke – Grundlagen, Funktionsweise, Anwendung.
    294 2012, S. 122.] oder eine manuelle Konfiguration sind somit
    295 nicht erforderlich. Die Funktion der Autokonfiguration ist
    296 beispielweise für Sensornetze[FN: Vgl. Boeddinghaus,
    297 Wilhelm/Meinel, Christoph/Sack, Harald: Einführung von IPv6
    298 in Unternehmensnetzen. Ein Leitfaden. Technische Berichte
    299 Nr. 52 des Hasso-Plattner-Instituts für
    300 Softwaresystemtechnik an der Universität Potsdam. 2011, S.
    301 18f. Online abrufbar unter:
    302 http://www.hpi.uni-potsdam.de/fileadmin/hpi/source/Technisch
    303 e_Berichte/HPI_52_ipv6_leitfaden.pdf sowie Bundesministerium
    304 für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.): Das
    305 Internetprotokoll der Version 6 (IPv6) – Chancen und
    306 Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland –
    307 Abschlussbericht. Juni 2012. S. 12. Online abrufbar unter:
    308 http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/bmwi-int
    309 ernetprotokoll-ipv6,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de
    310 ,rwb=true.pdf], aber auch für die Integration verschiedener
    311 Geräte in ein Heimnetzwerk wichtig.
    312
    313 * Mobile IPv6: Durch das Mobile IPv6[FN: Mobile IPv6 wird
    314 definiert in RFC 6275 – Mobility Support in IPv6. Online
    315 abrufbar unter: http://tools.ietf.org/html/rfc6275 ] kann
    316 ein Anwender permanent über „ein mobiles Endgerät mit seinem
    317 Heimnetzwerk verbunden sein“ und „ohne Unterbrechung in ein
    318 anderes Netz […] wechseln (Roaming)“.[FN: Protokoll des
    319 öffentlichen Expertengesprächs zum Thema „IPv6 –
    320 Sicherheitsaspekte“ der Projektgruppe Zugang, Struktur und
    321 Sicherheit im Netz der Enquete-Kommission Internet und
    322 digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages vom 21. Mai
    323 2012, S. 15. Online abrufbar unter:
    324 http://www.bundestag.de/internetenquete/dokumentation/Zugang
    325 _Struktur_und_Sicherheit_im_Netz/PGZuStrSi_2012-05-21_oeffen
    326 tliches_Expertengespraech/PGZuStrSi_2012-05-21_Protokoll.pdf
    327 . Siehe auch die Ausführugen zu Mobile IPv6 in: Hagen,
    328 Silvia: IPv6 – Grundlagen, Funktionalität, Integration.
    329 2009, S. 278ff.]
    330
    331 * Integration von IPsec: Der Sicherheitsstandard Internet
    332 Protocol Security (IPsec)[FN: IPsec wird definiert in RFC
    333 4301 – Security Architecture for the Internet Protocol.
    334 Online abrufbar unter: http://tools.ietf.org/html/rfc4301]
    335 dient dem „vertraulichen, integeren und authentifizierten
    336 Transport von IP-Paketen“[FN: Eckert, Claudia:
    337 IT-Sicherheit. 2012, S. 762.]. Die Nutzung von IPsec war
    338 zwar bereits unter IPv4 möglich, musste jedoch manuell
    339 implementiert werden. Unter IPv6 ist IPsec hingegen ein
    340 integrierter Bestandteil.
    341
    342 Die Sicherheitsaspekte, die im Zusammenhang mit der
    343 Vergrößerung des Adressraums, der Wiederherstellung des
    344 Ende-zu-Ende-Prinzips und dem Wegfall von NAT, der
    345 Autokonfiguration sowie dem unterbrechungsfreien Roaming in
    346 ein anderes Netz stehen, werden in Kapitel I.2.2.2.2,
    347 Abschnitt Herausforderungen, erläutert.